Regenfallrohr

Das Regenfallrohr dient dazu, dass das von der Dachrinne aufgenommene Regenwasser sicher und gefahrlos abgeleitet wird. Die Befestigung der Regenfallrohre erfolgt jeweils am Tiefpunkt der Dachrinne.

Zubehör für Regenfallrohre

Das folgende Bild zeigt die einzelnen Formstücke eines kompletten Regenfallrohrs. Für mehr Informationen zum einzelnen Zubehör lässt sich dieses anklicken.

Zubehör für Regenfallrohr

Abstände zwischen der Dachrinne und der Hauswand lassen sich mit einem Regenfallrohr Bogen überbrücken. Bögen werden standardmässig mit einem Winkel von 60° oder 45° im Fachhandel angeboten.

Mit einem Regenfallrohr Abzweig lassen sich Seitenstränge vom Dach mit dem Fallrohr verbinden. Dadurch bietet ein Fallrohrabzweig die Möglichkeit, weitere Dachflächen bei der Entwässerung zu berücksichtigen, ohne dass ein zusätzliches Regenfallrohr nötig ist.

Die Regenfallrohr Schellen dienen als Halterung vom Regenfallrohr an der Hauswand. Eine erste Fallrohrschelle wird ungefähr 10 cm unter dem unteren Regenfallrohr Bogen angebracht. Danach gilt es zu beachten, dass die Fallrohrschellen bei einem Regenfallrohr Durchmesser von bis zu 100 mm mit einem Abstand von maximal 3 Meter voneinander angebracht werden. Bei größeren Durchmessern muss alle 2 Meter ein Halter oder eine sogenannte Schelle montiert werden.

Mit einer Fallrohrmuffe lassen sich unterschiedliche Formstücke mit einem identischen Durchmesser verbinden. So wird beispielsweise ein Regenfallrohr Filter oder ein Filterautomat mit dem gleichen Querschnitt eingebaut. Sollen unterschiedliche Werkstoffe verbunden werden, ist es je nach dem Ratsam zu diesem Zweck eine Manschette zu verwenden.

Das Fallrohr ist die größte Komponente am Regenfallrohr. Durch das Fallrohr wird das Regenwasser von der Dachrinne in die Kanalisation oder gezielt mit einem Regenfallrohr Endstück ins Freie geleitet.

Soll die Möglichkeit bestehen, dass das Wasser bei Bedarf manuell und ungefiltert in eine Regentonne geleitet wird, eignet sich eine Regenfallrohrklappe. Eine Wasserklappe bietet die einfachste Möglichkeit um das Regenwasser mit einer Klappe aus dem Regenfallrohr zu leiten.

Zum Verbinden von Zubehör mit einem Unterschiedlichen Durchmesser kann ein Regenfallrohr Reduzierstück verwendet werden. Mit einer solchen Reduzierung lassen sich größere Stücke mit kleineren verbinden.

Die Schiebemuffe dient als Verbindung zum Standrohr. Nebst einer einfachen Muffe kann zu diesem Zweck auch eine Schiebemuffe und Mehrzweckverbindung eingesetzt werden.

Die Verbindung vom Fallrohr und dem Kanalgrundrohr erfolgt mit einem Standrohranschluss.

Fallrohrschutz gegen Laub und Marder

Sieb zum Fallrohrschutz

Zum Regenfallrohr Zubehör zählt auch der Fallrohrschutz. Als Laubschutz kann beispielsweise ein Gitter oder Sieb eingesetzt werden. Diese Laubfänger lassen sich ganz einfach am Einlauf vom Regenfallrohr montieren. Zum Laubfang kann jedoch auch eine einfach Abdeckung oder ein Laubfangkorb angebracht werden.

Als Schutz gegen Marder kann beispielsweise ein Marderabwehrgürtel eingesetzt werden. Ein solcher gilt als effiziente Marderabwehr.

Nachfolgend finden Sie ausführliche Informationen wie Sie nebst dem Fallrohr die gesamte Dachrinne effektiv mit einem Dachrinnenschutz wie einem Dachrinnengitter oder einer Bürste gegen Laub und Vögel schützen können.

Trotz Fallrohrschutz kommt es leider vor, dass das Regenfallrohr verschmutzt. Zu diesem Zweck empfiehlt es sich, eine Putzöffnung oder eine Revisionsklappe zu installieren. Diese Bestandteile helfen beim Reinigen vom Regenfallrohr.

Weiteres Zubehör

Nebst dem genannten Zubehör gibt es noch eine Vielzahl weiterer Formstücke. So kann beispielsweise an Stelle von einem Fallrohrbogen auch ein flexibles Regenfallrohr eingesetzt werden.

Falls das Regenfallrohr nicht direkt mit einem Stutzen mit der Dachrinne verbunden wird, kann das Wasser vom Dach auch mittels Einlaufkasten oder einem Trichter in das Fallrohr geleitet werden.

Als Sammler für Regenwasser eignen sich nebst der bereits aufgezählten Fallrohrklappe, dem Fallrohrfilter und dem Filterautomat auch Wassersammler zur Regenwasserentnahme. Dieser funktioniert ebenfalls im Sinn einer Weiche um das Regenwasser in eine Tonne zu leiten. Gewisse Regenfallrohr Wassersammler stellen sogar automatisch sicher, dass die Regentonne nur bis zu einem gewünschten Maximum gefüllt wird.

Wenn das Regenwasser direkt in die Kanalisation geleitet wird, verhindert ein Siphon in Form von einem Geruchsverschluss, dass schlechte Gerüchte aus der Kanalisation entweichen.

Ein Regenfallrohr kann mit zahlreichem Zubehör bedürfnisorientiert ergänzt werden. Nebst all dem beschriebenen Zubehör gibt es noch eine Vielzahl an weiteren Zubehörteilen wie zum Beispiel Verteiler oder noch spezifischere Teile wie ein Notüberlauf oder eine Heizung für das Regenfallrohr.

Material und Werkstoffe

Wie die Dachrinnen werden auch Regenfallrohre aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. Die am häufigsten verwendeten Werkstoffe sind die folgenden:

Die einzelnen Werkstoffe und Materialien haben alle ihre eigenen Vorteile. So ist beispielsweise ein Regenfallrohr aus Kunststoff relativ preisgünstig. Demgegenüber ist ein Regenfallrohr aus Kupfer relativ teuer aber qualitativ sehr hochwertig.

Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass das Regenfallrohr aus demselben Material gefertigt ist wie die Dachrinne. Auch ist es empfehlenswert, wenn die einzelnen Zubehörteile aus demselben Material gefertigt sind. Nicht jedes Metall verträgt sich mit jedem Material. So dürfen beispielsweise keine Teile aus Kupfer oberhalb von Zink, Titanzink oder sonstigen verzinkten Metallen angebracht werden, da entstehende Kupferionen verzinkten Stahl beschädigen können.

Insbesondere Regenfallrohre aus Kunststoff sind in zahlreichen Farben erhältlich. Gewöhnlich reicht die Farbpalette von weiß über braun, anthrazit, grün bis zu schwarz.

Unterschiedliche Hersteller wie beispielsweise Pergart, Braas, Calypso, Loro, Rheinzink oder Marley bieten qualitative hochwertige Produkte an. Die einzelnen Hersteller konzentrieren sich in den meisten Fällen auf einen einzigen Werkstoff und sind somit erfahrene Spezialisten.

Ein Regenfallrohr kann im Fachhandel oder auch im Baumarkt wie bei Hornbach oder Obi gekauft werden. Der Preis ist abhängig vom verwendeten Material sowie der Qualität. Um sich genauer über die zu erwartenden Kosten zu informieren, bietet in der Regel der Hersteller wie auch der Verkäufer eine Preisliste, die mitunter im online im Internet einzusehen ist.

Die richtige Berechnung vom Durchmesser eines Regenfallrohres

Um den Durchmesser von einem Regenfallrohr zu ermitteln, müssen Sie in einem ersten Schritt ausgehend von der Dachfläche die Dachrinnengrößen berechnen. Die Dachrinnengröße Tabelle kann dann wie folgt mit den Durchmessern der Regenfallrohre ergänzt werden:

Teile Zuschnittbreite Richtgrösse Regenfallrohr
8-teilig 250 mm RG 100 DN 70
7-teilig 285 mm RG 125 DN 70
7-teilig 285 mm RG 125 DN 100
6-teilig 333 mm RG 150 DN 100
5-teilig 400 mm RG 180 DN 125

Mit Hilfe dieser Tabelle sollte die Bemessung vom Querschnitt relativ einfach sein. Die Ermittlung der richtigen Maße und Größen der Regenrinnen reicht um die korrekte Nennweite und Nenngröße von einem Fallrohr zu ermitteln.

Regenfallrohr montieren und anschließen

Schritt 1: Rinnenablauf an der Dachrinne anschließen

Um das Fallrohr zu montieren, erfolgt in einem ersten Schritt der Anschluss vom Rinnenablauf an der Dachrinne. Dies geschieht am Tiefpunkt der Dachrinne. Dies ist der Grund, dass beim Montieren einer Dachrinne ein Gefälle berücksichtig werden muss. Nachfolgend erfahren Sie wieviel Gefälle eine Dachrinne haben muss.

Schritt 2: Befestigung Regenfallrohr Bogen

Im zweiten Schritt wird der Regenfallrohr Bogen befestigt. Hierzu ist es in den meisten Fällen notwendig, dass zusätzlich ein Zwischenstück zwischen dem oberen und dem unteren Bogen angebracht wird. Das Zwischenstück soll so lange sein, dass der untere Fallrohrbogen einen Wandabstand von mindestens 20 mm aufweist.

Schritt 3: Fallrohr mit Regenfallrohr Schellen montieren

Im 3. Schritt wird zuerst die benötigte Länge vom Fallrohr ermittelt. Hierzu wird der Abstand zwischen dem Ende des unteren Fallrohrbogens zum Standrohr gemessen. Das Fallrohr kann dann auf die richtige Länge zugeschnitten werden. Eventuell werden mehrere Rohre benötigt, die mittels Fallrohrmuffe verbunden werden.

Anschliessend werden die Regenfallrohr Schellen montiert. Die erste Schelle wird mit einem Abstand von ungefähr 10 cm unter dem unteren Fallrohrbogen an der Wand fixiert. Danach werden die weiteren Fallrohrschellen mit einem Abstand von 3 Meter bei Regenfallrohren mit einem Querschnitt von maximal DN 100 respektive mit einem Abstand von 2 Meter bei größeren Durchmessern angebracht. Hier ist es wichtig, dass sich die Schellen im Lot befinden. Um Verstopfungen zu vermeiden, ist es wichtig, dass das Fallrohr senkrecht montiert wird. Dadurch wird die Wasserführung erleichtert.

Schritt 4: Regenfallrohr befestigen

Im letzten Schritt kann das Regenfallrohr mit dem Fallrohrbogen verbunden werden und mittels den zuvor befestigten Schellen an der Wand fixiert werden. Das Fallrohr wird schliesslich noch mit dem Standrohr und damit der Kanalisation verbunden. Falls kein Kanalisationsanschluss vorgesehen ist, kann das Regenwasser alternativ mittels Endstück ins Erdreich geleitet werden. Das ist insbesondere bei der Montage eines Regenfallrohrs an einem Garten- oder Gewächshaus der Fall.

Zusätzliche Formstücke montieren

Falls zusätzliche Formstücke wie zum Beispiel eine Regenfallrohrklappe oder ein Filter vorgesehen sind, werden diese vor dem 4. Schritt montiert.

Wichtige Hinweise und Tipps
Hinweise und Tipps zum Regenfallrohr montieren

- Bei allen Rohrverbindungen müssen die Überlappungen in Fliessrichtung des Wassers gesteckt werden.
- Sämtliche Längsnähte sollen abgewendet von der Wand verlegt werden. Bei einem Defekt der Naht wird dadurch die Fassade nicht beschädigt.
- Fallrohrbögen sollen einen Winkel von max. 45° aufweisen.

Undichtes Regenfallrohr reparieren

Falls das Regenfallrohr undicht wird, sind Massnahmen zum Reparieren und abdichten gefragt. Da das Sanieren von einem Regenfallrohr durchaus eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen kann, empfiehlt es sich, als Sofortmassnahme ein Provisorium in Form von einer Folie oder einem Schlauch zu montieren.

Danach gilt es, die undichten Stellen neu zu löten. Bei einem Regenfallrohr aus Kunststoff besteht auch die Möglichkeit, dass diese Stellen mit speziellen Folien und Kleber abgedichtet werden.

Sollte ein Verziehen des Rohrs die Ursache dafür sein, dass Wasser aus dem Regenfallrohr entweicht, bleibt vielfach nichts anderes übrig als die defekten Formstücke zu erneuern. Dies ist auch dann der Fall, wenn beispielsweise ein Reparieren mittels Löten aussichtslos scheint.

Je nach Schaden empfielt es sich, die Haftung mit der Gebäudeversicherung zu klären. Es gibt durchaus Fälle, wo die Versicherung den Schaden übernimmt.

Verstopftes Regenfallrohr reinigen

Laub und sonstige Verschmutzungen können insbesondere im Herbst dazu führen, dass das Regenfallrohr verstopft. Das Regenfallrohr läuft über und ein schnelles Handeln ist gefragt. Bereits bei der Montage ist es wichtig, dass das Regenfallrohr mit einer Reinigungsüffnung versehen wird. Eine solche Öffnung vereinfacht das Reinigen. Um die Verstopfungen zu lösen, kann das Fallrohr mit einem Schlauch oder gar mit einem Hochdruckreiniger ausgespült werden. Es ist wichtig, dass die Verschmutzungen aus dem Regenfallrohr entfernt werden und nicht einfach weiter nach unten gespült werden. In diesem Fall droht nämlich eine noch kompliziertere Verstopfung, die sich nur durch eine Fachperson gelöst werden kann.

Prüfen Sie demzufolge zuerst, wo sich die Verstopfung befindet. Versuchen Sie dann, die Verschmutzungen aus dem Regenfallrohr zu entfernen.